Die Gattung Habitate Terrarienhaltung Ernährung Literatur Dies und das Links Schutz Verbreitung Fortpflanzung alles über Walzenskinke Bilder & Texte © chalcides.de Chalcides mionecton BÖTTGER, 1874 Küsten- Walzenskink Marokkanische Erzschleiche Morocco Cylindrical Skink Eslizón costero Le seps mionecton Beschreibung / Description: Chalcides mionecton ist mit einer maximalen Gesamtlänge von 190 mm ein verhältnismäßig kleiner, schlanker Walzenskink mit ausgesprochen kleinen, nur ansatzweise vorhandenen Gliedmaßen. So weisen bei adulten Exemplaren, mit einer Maximalen Gesamtlänge von 180 mm, die Vorderbeine eine durchschnittliche Länge von nur sechs bzw. die Hinterbeine von nur 10 mm auf. Die Ohröffnungen sind kleiner als z.B. bei grabenden Arten wie Chalcides ocellatus aber wiederum größer als reinen Sandschwimmern wie Chalcides sphenopsiformis und liegen genau auf Höhe der Maulspalte. Chalcides mionecton kann je nach Unterart 4 oder 5 Zehen aufweisen.Sie haben 22 bis 26 Schuppen um die Körpermitte und 88 bis 99 Schuppen zwischen Schnauze und Kloake. Die Schuppen der Ober- und Unterseite sind, wie bei allen Chalcides, gleichförmig. Die Zeichnung ist in der Regel von einem mittig auf dem Rücken, sowie zwei an den Körperseiten verlaufenden dunkleren Streifen geprägt. Der vertebrale Streifen ist meist durch zwei deutlich hellere, cremebraune Streifen scharf abgegrenzt und kann mehr oder weniger stark ausgeprägte Ocellen aufweisen. Je nach Herkunft können sich die Ocellen auf dem gesamten Schwanz zeigen oder bereits an der Schwanzbasis in Flecken auflösen. Wildtiere beider Geschlechter weisen relativ häufig ( ca 40%) Regenerate des Schwanzes auf. Terrariennachzuchten hingegen praktisch nie da Angriffe durch Freßfeinde unterbleiben. Synonyme: Seps (Seps) mionecton BÖTTGER 1874 Chalcides mionecton BOULENGER 1887 Chalcides atlantis PASTEUR 1962 Chalcides mionecton SCHLEICH, KÄSTLE & KABISCH 1996 Chalcides mionecton — SINDACO & JEREMCENKO 2008 Chalcides mionecton trifasciatus CHABANAUD 1917 Adultes Weibchen von Chalcides mionecton trifasciatus südlich von Cap Rhir/Marokko Adult Female of Chalcides mionecton trifasciatus south of Cap Rhir / Morocco Verbreitung, Lebensraum,Unterarten / Distribution, habitat, subspecies Chalcides mionecton ist in West- Marokko endemisch. Er besiedelt die gesamte Atlantikküste von Tanger im Norden bis Foum Assaka im Süden. Aber auch im Inland, wie den Tälern des westlichen hohen Atlas, der Souss - Ebene sowie den westlichen hügeligen Ausläufern des Antiatlas ist Chalcides mionecton eine häufige Erscheinung und konnte bis zu Höhenlagen von 700 m über dem Meeresspiegel nachgewiesen werden (MATEO et.al.1995, BONS & GENIEZ 1996) Habitat von Chalcides mionecton trifasciatus nördlich von Agadir Habitat of Chalcides mionecton trifasciatus north of Agadir Verbreitung Unterarten von Chalcides mionecton Distribution of subspecies Chalcides mionecton Chalcides mionecton mionecton north of Cap Rhir Chalcides mionecton trifasciatus south of Cap Rhir Contact zone ( both subspecies ) at Cap Rhir Morocco Zwei Unterarten von Chalcides mionecton sind anerkannt. Zum Einen die vierfingerige und vierzehige Nominatform Chalcides mionecton mionecton. Diese nördliche Form besiedelt geeignete Habitate zwischen Tanger im äußersten Norden und Cap Rhir an der marokkanischen Atlantikküste. Die südliche Subspecies Chalcides mionecton trifasciatus (CHABANAUD, 1917) hingegen ist füffingerig und fünfzehig . Sie kommt von Cap Rhir bis bis südlich Foum Assaka vor. In der Kontakzone der beiden Unterarten am Cap Rhir ( nördlich der Stadt Agadir) finden sich sowohl Idividuen mit vier als auch mit fünf Zehen bzw. Fingern. Unterschiede in der Färbung der Unterarten sind fraglich. Tiere beider Unterarten können mehr oder weniger Kontrastreich gezeichnet sein . Auch die Ocellen sind bereits innerhalb von Populationen oft recht unterschiedlich stark ausgeprägt bzw. können ganz fehlen.Ein als Chalcides atlantis ( PASTEUR, 1962) beschriebenes Taxon fand keine Anerkennung. Man geht davon aus, dass es sich bei diesen ocellenlosen und einförmig gefärbten Individuen, welche bei Sidi Ifni gefunden wurden, lediglich um eine "concolor" - Varietät der südlichen Unterart handelt. Nördlich von Rabat hingegen wurde eine Population der Nominatform festgestellt in der sämtliche Individuen fünf Zehen und Finger aufwiesen (MATEO et. al 1995) Chalcides mionecton bevorzugt aufgrund seiner vorwiegend grabenden Lebensweise sandige Habitate oder zumindest Biotope mit losem Bodengrund wie auch locker erdige und / oder mit trockenem Laub bedeckte Böden. Die Ableitung seines wissenschaftlichen Namens: mio ( meios) necton also "vermindert schwimmfähig" ist allenfalls im Vergleich zu rein arenicol lebenden Skinken wie z.B. der Gattung Scincus zutreffend. Chalcides mionecton ist vielmehr eine ganz ausgezeichnet sandschwimmende Echse mit zusätzlichen Fähigkeiten des Grabens in festerem Substrat und kann auch, mitunter unter zuhilfenahme des Schwanzes, in niederem Gestrüpp und Gras recht gut klettern. Somit sind Küstenwalzenskinke nicht unbedingt an rein sandige, dünenartige Gebiete gebunden in denen sie (SCHULTE, 1976) häufig unter Totholz, Lumpen oder Steinen fand. Chalcides mionecton besiedelt ebenso auch die Ränder kleinbäuerlicher Agrarflächen und Parkanlagen wie auch mit Euphorbien bewachsene steinige Gebiete mit Lehmböden. Männchen von Chalcides mionecton trifasciatus im Terrarium Male of Chalcides mionecton trifasciatus inside Terrarium Portrait von Chalcides mionecton trifasciatus Portrait of Chalcides mionecton trifasciatus Chalcides mionecton trifasciatus klettert unter Einsatz des Schwanzes in niedriger Vegetationum zu trinken Chalcides mionecton trifasciatus climbs by using the tail to drink in low vegetation Chalcides mionecton trifasciatus kann im Sand schwimmen aber auch in festem Substrat graben Chalcides mionecton trifasciatus is able to swim in sand and excavated in solid soil Es ist es deshalb wohl kein Wiederspruch, dass (SCHULTE,1976) von fluchtartigem eingraben und Tauchtiefen von 10 bis 40 cm Tiefe schreibt wohingegen (BONS,1959) berichtet Chalcides mionecton lebe in festen Gängen deren Öffnungen unter Steinen liegen. Vielmehr scheint die Art recht anpassungsfähig zu sein und die Populationsdichte wird stellenweise als sehr hoch angegeben . So berichtet ( HEDIGER,1935 zitiert durch SCHLEICH et. al.1996) man fände die " marokkanische Erzschleiche" zur rechten Zeit am rechten Ort unter jedem zweiten Stein. Wenngleich Chalcides mionecton stark durchfeuchtete Böden zu meiden scheint so benötigt auch dieser Walzenskink ein gewisses Maß an Feuchtigkeit. Die Küstennähe seiner Verbreitung garantiert durch Nebelbildung auch in tieferen Lagen zumindest eine Mindestfeuchtigkeit der zumeist recht trockenen Habitate. Terrarienhaltung / Husbandry in Terrarium Abmessungen : Als Mindestgrundfläche für die Haltung eines Paares oder einer kleinen Gruppe Chalcides mionecton ist bereits ein Terrarium von 60 X 30 cm geeignet. Zum besseren Beobachten ist es durchaus sinnvoll wenn das Terrarium breiter als tief ist also z.B. 100 cm lang und nur 40 cm tief. Die Mehrzahl meiner Zuchtterrarien stehen in einem Regalsystem und sind 50 cm breit und 60 cm tief. Die Behälterhöhe ist relativ unwichtig da die Tiere praktisch ausschließlich bodenbewohnend sind. Beleuchtung: Bewährt haben sich Terrarien von maximal 30 cm Höhe weil bei Ihnen eine ausschließliche Beleuchtung mit Neonröhren T8 ausreicht. Mindestens zwei Neonröhren sollten in der gesamten Behälterlänge aufliegen ( Gazeabdeckung ) oder direkt unter der Terrariendecke eingebaut sein.Bei Verwendung von T5 Röhren sollte bedacht werden , dass sie aufgrund ihrer geringeren Wattleistung auch deutlich weniger Wärme produzieren. Es sollten dann also entweder mehr Röhren installiert werden oder zusätzlich ein bis zwei 20 Watt Hallogenspots installiert werden. Von März bis Oktober sollten ein Terrarium Tagsüber je nach aktuellem Raumklima tagsüber zwischen 24° und lokal (!) bis maximal 38° C liegen. Eine UV Beleuchtung ist bei ausgewogener suplimentierter Ernährung, stressfreier Zusammenstellung der Gruppe ( keine artfremde Vergesellschaftung ) und Einhaltung eines maximalen Abstandes vom Leuchtmittel zum Tier nicht erforderlich.Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit größere und vor allem deutlich höhere Schauterrarien zu verwenden. In diesem Fall sollten dann aber aufgrund des deutlich größeren Abstandes vom Leuchtmittel zum Tier hochwertigere Beleuchtung wie HQI , HCI oder HQL zum Einsatz kommen. Bodenwärme: Ein Drittel der Grundfläche sollte tagsüber (!) von Anfang März bis Ende Oktober mild erwärmt werden. Hierfür haben sich Heizkabel oder Heizmatten mit 10 bis maximal 15 Watt bewährt. Je nach Raumtemperatur erreicht der Bodengrund dann lokal bis zu 38°C. Chalcides mionmecton regulieren dann ihre Vorzugstemperatur dadurch, dass sie im Bodengrund oder auch auf dem Substrat zwischen unterschiedlichen Bereichen wechseln. In Terrarienregalen reicht oft die Beleuchtung einer unteren Etage aus um diese milde Erwärmung zu gewährleisten. Eine Alternative zu Heizkabeln bzw. Heizmatten können auch lokal auf die Sandfläche ausgerichtete Spots darstellen. Bei nur 30 cm hohen Terrarien haben sich hier 20 Watt Hallogens - Spots in einer lichten Entfernung von ca 20 cm zum Substrat als ebenfalls geeeignet erwiesen. Substrat: Da Chalcides mionecton ein guter " Sandschwimmer" ist empfielt es sich durchaus feinen rundkörnigen Natursand als Substrat zu verwenden. Hierfür eignet sich besonders Dünensand oder auch feiner Flußsand. Auch der in Baumärkten häufig recht günstig angebotene Spielsand ist eine günstige Alternative. Geringe Lehmanteile schaden nicht , da die Tiere auch in der Lage sind in verfestigtem oder verklumpten Substat zu graben. Nicht (!!!) geeignet sind scharfkörnige Bruchsande wie Quarzsand und auch Vogelsand sollte keinesfalls verwendet werden. Grundsätzlich könnte (?) sich auch Substrate wie z.B. Kokoshumus oder feines Rindessubstrat eignen. Ich habe Dies aufgrund seiner nicht unbedingt zum Habitat passenden Optik aber selbst nie ausprobiert. Bei adulten Tiere sollte eine Substrathöhe von 5 bis 8 cm , bei Jungtieren von 2 bis 4 cm Höhe angeboten werden. Bei zu hohem Substat ist eine Kontrolle unnötig erschwert bzw. extrem aufwendig. Einrichtung: Wichtig ist eine Wasserschale . Diese wird mindestens einmal wöchenlich mit Frischwasser gefüllt und ca mit einem Drittel Liter Wasser übergossen, so dass ein Bereich des Sandes rund um die Wasserschale annähernd immer leicht feucht bleibt. Als weitere Einrichtung können künstliche Flache Steine ( Anleitung zur Herstellung siehe....), Rindenstücke, leichte Hölzer, trockenes Gestrüpp eingebracht werden. Echte Steinplatten bergen die Gefahr, dass sich die Tiere beim Untergraben verletzen. Desweiteren verwende ich künstliche Pflanzen. Grundsätzlich ist auch eine Bepflanzung mit lebenden Sukkulenten möglich. Problematisch kann aber auch hier die grabende Lebensweise für die Pflanzen und auch für ein Überprüfen der Tiere sein. Wird fortgesetzt....... Bildbeispiele für die Gestaltung eines artgerechten Terrariums für Küsten - Walzenskinke ( Chalcides mionecton ) Image examples of designing a suitable terrarium for Morocco Cylindrical Skink (Chalcides mionecton ) |